Kläranlage Angermünde

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1980 ging die Kläranlage Angermünde in Betrieb. Ihre Bemessungskapazität von 20.000 EGW ergab sich aus dem Abwasseranfall der Stadt Angermünde und den Abwässern aus der Molkerei Angermünde. Die Reinigungsleistung war auf den reinen Kohlenstoffabbau beschränkt.


Die Stilllegung der Molkerei, der Aufbau der dezentralen Abwasserentsorgung im Verbandsgebiet und die Neuregelung der Mindestanforderungen für die Einleitung von gereinigtem Abwasser in Fließgewässer nach novellierter Bundesgesetzgebung, führten 1999 zu einem Sanierungsbescheid der Unteren Wasserbehörde hinsichtlich eines neuen Wasserrechtes für die Kläranlage.


Entsprechend den neuen Anforderungen wurde die Rekonstruktion der Kläranlage Angermünde im Zeitraum 2000 bis 2002 auf eine Ausbaukapazität von 13.550 EGW durchgeführt. Die Abwasserreinigung erfolgt dabei nach dem SBR - Verfahren (Aufstauanlage) mit integrierter Fäkalannahmestation.

 

Was ist ein SBR - Verfahren?

 

Das SBR - Verfahren ist grundsätzlich den Belebungsverfahren zuzuordnen. Während bei konventionellen Belebungsverfahren die Abwasserreinigung nacheinander in räumlich voneinander getrennten Becken erfolgt (Belebung, Nachklärung), findet beim SBR - Verfahren die Abwasserreinigung in zeitlich versetzten Teilschritten in nur einem Becken statt. Die Vorgänge Belüften (Nitrifikation), Mischen (vermehrte biologische P-Elimination, Denitrifikation), Absetzen und Dekantieren werden über Mess-, Steuer- und Regelungstechnik aktiviert.

 

Während des Sedimentierens und Dekantierens wird kein Abwasser in den Reaktor geleitet, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Es ist folglich beim SBR -Verfahren ein zusätzliches Becken erforderlich, welches in dieser Phase als Zwischenspeicher dient.

 

Je nach Abwasserzusammensetzung und Anforderungen an die Reinigungsleistung können verschiedene Zyklenfolgen zweckmäßig sein. Ein wesentliches Merkmal des SBR - Verfahrens ist gerade seine Flexibilität, die weitgehende Änderungen der Zyklenfolge und eine optimale Anpassung an die Gegebenheiten ermöglicht. Die Abfolge der Gesamtzyklen erfolgt nach einem festen, jedoch frei wählbaren Zeittakt. Innerhalb eines jeden Zyklus können die einzelnen Schritte den jeweiligen Belastungsverhältnissen angepasst werden. Der Prozess wird mit einfachen Meßsystemen erfasst und verläuft automatisiert.

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